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cybertrek
C.O.S.E.
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Verfasst am:
08.04.2007, 22:53
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Ohja, Siegfrieds Heldenmythen, das musste ja kommen. Hätte zwar von dir erwartet zuerst Vergleiche zu Leni Riefenstahl zu bringen aber gut. Was Siegfried ausmacht und du vermutlich auch an dem Film kritisierst ist ja wohl der überzogene Heldenmythos. Durchhalten, immer vorwärts gegen einen mächtigen Feind, bis zum letzten Mann kämpfen - nur das ist ehrenhaft. Du hast vollkommen recht, das alleine ist eine stupide Grundstory bei der man zurecht Vergleiche zu anderen historischen Ereignissen ziehen kann. Was du aber an den Fitnesscenter-Charakteren auszusetzen hast ist mir ein Rätsel. Soldaten aus dem kriegerischen Sparta werden wohl kaum untrainiert in die Schlacht ziehen. In meinen Augen ist das einer der wenigen historisch korrekten bzw. vielmehr glaubhaften Aspekte des Films.
Warum sollte ich deine Aussage "2 Stunden Gewalt" widerlegen? Ich sagte doch selbst dass der Film ohne speziellen schwarzen Humor auskommt wie er bei Sin City, Kill Bill und Smokin Aces vorkommt. Und wenn das fehlen von Humor der einzige Punkt ist der unsere beiden Qualitätsansprüche bei Filmen unterscheidet dann, tja, es soll nichts schlimmeres passieren. Mal abgesehen davon konnte ich dennoch bei einigen Stellen grinsen (wirklich lachen wäre übertrieben). Ein gewisser Sarkasmus war schon zu erkennen. Aber dass wir beide einen unterschiedlichen Humor haben wissen wir eh schon lange.
Bezüglich Qualitätskriterien bei Filmen. Tja, da gibts viele. Bei dem einen Film erwarte ich mir eine philosophische intelligente Botschaft und bei anderen will ich einfach unterhalten werden. Das hat bei Crank gut funktioniert und auch beim Club der toten Dichter. (Du erinnerst dich? Der Film in der der Hauptcharakter nur reagiert wenn man ihn huldigend "oh captain, mein captain" nennt). Der billigste C-Movie mit der dümmsten Handlung kann mich genauso über eine gewisse Zeit unterhalten wie es ein 5fach Oscar nominierter intelligenter mit dem Prädikat "besonders wertvoll" versehener Spitzenfilm kann. Es sind einfach unterschiedliche Ausgangssituationen und Grunderwartungen. Mir soll beides recht sein und wenns wirklich einen Film gibt der mir nicht gefällt - und davon gibts genug - dann soll es so sein. Nach welchen Kriterien ich dann in diesen Fällen selektiere sage ich dir wenn es soweit ist denn das ist ist in vielen Fällen einfach unterschiedlich.
_________________ "Wenn es ein Wunder gibt, heißt es McLane"
(Raumpatrouille Orion, 1966)
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Conelly
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Verfasst am:
22.04.2007, 17:42
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Moin!
Nun hab ich ihn auch endlich gesehen. Weiss garnicht so recht was ich davon halten soll. Den Gewaltanteil fand ich eigentlich relativ niedrig, wenn man mal mit "Sin City" oder aehnlichem Kram vergleicht. 300 ist ein Kriegsfilm und da damals nun mal noch nicht geschossen wurde, werden Koerper halt von Lanzen durchbohrt. Die Dimension ist etwa dieselbe wie bei "Gladiator", nur das diesmal ueber die halbe Lauflaenge Schlacht gezeigt wird.
Das heroische Gelaber aus dem Off ist natuerlich Geschmackssache. Fuer mich einer der Punkte, wo der Film unfreiwillig komisch war. Ich persoenlich kann die Spartaner, was dann angeht, eben genausowenig Ernst nehmen wie in Star Trek die Kingonen.
Fuer mich der grosse Fehler des Films ist ein anderer. Er hat mich einfach nicht interessiert. Keiner der Charaktere ist interessant, nie wird das ganze auf eine emotionale Basis gestellt. Vorgestellte Charaktere sterben wie die Fliegen und es juckt mich nicht. So macht man weder einen Kriegsfilm noch ein Heldenepos. Passendes Gegenbeispiel waere "Gettysburg", ein Film der sich vor Pathos ebenfalls garnicht mehr halten kann, wo man aber trotzdem groesstenteils wirklich erschuettert auf dem Sofa sitzt.
Auch bei den Schlachten war ich nicht wirklich zufrieden. Handwerklich (zumindest optisch) genial gemacht, aber sie haben mich zu keinem Punkt mitgerissen. Wenn man bei "Gladiator" die Koerperteile geflogen sind, dann habe ich mitgefiebert (nein, nicht weil ich einen Metzelfetisch habe), hier habe ich es mir einfach nur angeschaut. Keine Dramatik!
Noch ein Wort zur politischen Debatte, die derzeit gefuehrt wird. Die ist doch mehr als an den Haaren herbeigezogen. Vor allem waren mir die Spartaner nicht wirklich symphatischer als die Perser. Selektion bei ihren Kindern, militaerische Indoktrinierung, Korruption. Von dem Zeitalter der Freiheit, von dem so oft die Rede war, keine Spur. Und gewonnen haben die Perser schliesslich auch, zumindest den Kampf gegen die 300. Der Ausgang der zweiten Schlacht wurde ja nicht gezeigt. Also: Voelliger Schwachsinn die Debatte, wuerde ich sagen...
Gruss B.
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Captain
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Verfasst am:
24.04.2007, 19:10
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Hallo Ihr Schnubbis
Jetzt komm ich auch noch
Komisch, dass die Filme nach den Comics dieses Frank Miller immer so die Gemüter spalten...
Ich fand ihn schon sehr gewalttätig, unter anderem, weil er fast durchgehend Schlachtszenen zeigt, das lässt sich ja nun mal nicht wegdiskutieren. Durch die seltsame Farbgebung wirken sie zwar eher abstrakt und traumsequenz-mässig, aber ein abgeschlagenes Bein ist ein abgeschlagenes Bein und auch Querschnitte vom Hals lassen mich nicht kalt, in welcher Farbe auch immer
Ich hatte keine grossen ERwartungen an die "Geschichte". Nach der Vorschau hab ich mich auf gut choreografierte Massenszenen, opulente Slow-Motions und , ja, ich gebs zu, auf leckere Fitness-Center-Charaktere gefreut: Schlichte Unterhaltung also.
Mit politischen Statements hab ich nicht gerechnet und sie auch nicht entdeckt.
@Cybi, sag bitte nicht "hübscher Gewaltfilm", das geht irgendwie nicht zu sammen
@Cony, ich glaub, richtiges Pathos kann bei derartigem Selbstvertrauen, was diese Spartaner an den Tag legen, gar nicht aufkommen. So etwas brauchen die gar nicht, weil sie sowieso alles hinkriegen, was sie wollen...
@Uni, ich weiss ja nicht, wie gross dein Fernseher ist, aber ich würde sagen, dies ist ein Film für die grosse Leinwand
Zumindest hat der Film bewirkt, dass mich die "echte" Geschichte der Spartaner jetzt ein wenig interessiert und ich werd wohl noch ein bischen darüber lesen. ÜBer die historische Genauigkeit dieses Films werde ich jedoch nicht weiter nachdenken, denn dafür ist er nicht gedreht worden
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Conelly
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cybertrek
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