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HMB
Lieutenant j.g.
Anmeldedatum: 26.03.2006
Beiträge: 53
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Verfasst am:
12.05.2013, 23:57
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Seit Donnerstag läuft der Film ja nun auch im Kino, und ich habe ihn mir dann auch gleich zum Filmstart angesehen. Falls hier also noch jemand eine Entscheidungshilfe braucht, ob er sich den Film ansehen oder ihn lieber komplett meiden soll, werde ich an dieser Stelle versuchen, ihn so neutral und spoilerfrei wie möglich zusammenzufassen.
Hier also meine (selbstverständlich völlig subjektiven) Eindrücke zu "Into Darkness", in keiner besonderen Reihenfolge:
- Die Action-Szenen:
Wie schon der erste Film ist auch dieser wieder ein actiongeladenes Spektakel, in dem neben diversen Verfolgungsjagden, Schießereien, Nahkämpfen und Explosionen auch die klassischen Raumschiffschlachten nicht fehlen. Insgesamt ist es also wieder ein sehr temporeicher Film, der zwischendurch allerdings immer wieder auch seine ruhigeren Szenen hat. Trotz des oft hohen Tempos fand ich ihn aber im Gegensatz zum ersten Film besser strukturiert und weniger "hektisch".
- Die Handlung:
Da ich möglichst unvoreingenommen in den Film gehen wollte, bin ich in den Monaten vor dem Filmstart allen Trailern und sonstigen Zusammenfassungen so gut es ging aus dem Weg gegangen. Zwar war der Film auch so an einigen Stellen noch recht vorhersehbar, andererseits haben mich einige Wendungen dann doch überrascht.
Im Vergleich zum ersten Teil wirkt der Film auch eher wie ein klassischer Star-Trek-Film, da das neue Universum bereits etabliert ist und keine Zeit mehr dafür genutzt werden muss, zu zeigen, wie und warum die Crew zusammenfindet. Kurzum, der Film steigt mehr oder weniger sofort in die Mission der Enterprise ein und konzentriert sich dann auch auf selbige, sodass der rote Faden der Handlung klar erkennbar ist.
Zudem spielt der Film damit, dass er in einer alternativen Zeitlinie spielt und bekannte Elemente aus den alten Filmen und Serien aufgreifen und zitieren kann, ohne sie einfach nur zu kopieren. Das Ergebnis ist eine Mischung aus einem völlig neuen Szenario und dem Remake eines der alten Filme, die auch für Nicht-Star-Trek-Fans ohne weiteres verständlich ist. Für Kenner der alten Filme und Serien wiederum bietet der Film so allerdings noch eine zweite Ebene, auf der nach Anspielungen auf das Original gesucht werden kann. Mir persönlich hat es gefallen, mich wie in den klassischen Episoden aus dem Spiegeluniversum oder den diversen Was-wäre-wenn-Folgen überraschen zu lassen, wie bestimmte Ereignisse oder Personen in diesem Universum gleich oder anders verlaufen bzw. handeln. Allerdings muss hier letztendlich jeder für sich entscheiden, ob er die Anspielungen und Remake-Elemente des Films nun für eine gelungene Hommage oder einen billigen Abklatsch hält.
- Die Stimmung:
Wie der Titel bereits nahelegt, handelt der Film nicht von einem Erholungsurlaub der Crew auf Risa. Obwohl er sehr farbenfroh beginnt, ist die Gesamtatmosphäre des Films ziemlich düster, und Themen wie Terrorismus, Rache und Verrat prägen die Stimmung. So ist der Film dann auch stellenweise recht gewalttätig, aber da er ab 12 freigegeben ist, halten sich die Exzesse in Grenzen. Als ungefähre Richtschnur kann man vielleicht sagen, dass der Film atmosphärisch eher an die späteren Staffeln von DS9 und die dritte Staffel von ENT als an TNG erinnert.
- Der Gegenspieler(?):
Zwar scheint zu Anfang des Films ziemlich klar zu sein, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse verlaufen. Im weiteren Verlauf gelingt es aber meiner Meinung nach, das Bild durch Grautöne einzutrüben, sodass man eine ganze Weile lang im Unklaren darüber bleibt, wer nun wirklich der Schurke des Films ist. Das liegt auch daran, dass dem (vermeintlichen?) Gegenspieler der Enterprise anders als noch Nero im ersten Teil mehr Zeit gegeben wird, mit der Crew der Enterprise zu interagieren und seine Beweggründe zu erläutern, sodass, wie ich finde, im Ergebnis eine rundere Figur herauskommt.
- Der Humor:
Obwohl der Film wie gesagt insgesamt sehr düster ist, haben die Autoren genug Raum für witzige Momente gelassen. In vielerlei Hinsicht hat man sich dabei vom ersten Film leiten lassen, sodass z.B. Scottys kleinwüchsiger Kumpane Keenser wieder mit dabei ist und Kirk wieder seine Augen nicht von den Frauen lassen kann. Das Geplänkel zwischen Kirk, Spock und McCoy ist in diesem Film allerdings wesentlich ausgeprägter, und die verschiedenen Temperamente sorgen für einige gute Sticheleien. Auf den zuweilen etwas kindischen groben Slapstick aus dem ersten Teil hat man hingegen verzichtet.
- Die Werbung:
Gab es im ersten Teil noch sehr offensichtliches Product-Placement (z.B. für Nokia), ist es mir dieses Mal nicht aufgefallen.
- Die Effekte:
Technisch ist der Film wie schon der erste wieder sehr gut gemacht, und dank des hohen Budgets sind auch ungewöhnliche Schauplätze und exotische Außerirdische keine Mangelware. Zwar hat mir das modernisierte Aussehen einer altbekannten Spezies nicht allzu gut gefallen, dafür jedoch das Design ihrer Schiffe. Die 3D-Effekte haben sich insgesamt gut in den Film eingefügt ohne aufdringlich zu wirken, und meine Augen haben sich viel schneller an das Bild gewöhnt als in "Der Hobbit". Nur einige Untertitel waren durch die 3D-Effekte schwer zu lesen. Zuguterletzt hatte ich auch den Eindruck, dass der Regisseur dieses Mal die Blendenflecke etwas sparsamer eingesetzt hat.
- Die Botschaft:
Einer der Kritikpunkte am ersten Film war das Fehlen einer Botschaft und/oder die Auseinandersetzung mit ethischen, moralischen und/oder politischen Fragen. Auch der neue Film hebt sich in dieser Hinsicht insofern von den früheren Filmen ab, als Action insgesamt Vorrang vor tiefsinnigen philosophischen Erörterungen hat. Trotzdem würde ich sagen, dass "Into Darkness" hier im Gegensatz zu seinem Vorgänger durchaus positive Ansätze zeigt, etwa indem Bezüge zu aktuellen Ereignissen und politischen Fragen hergestellt und bestimmte Handlungsoptionen kritisch hinterfragt werden. Und am Ende des Films gelingt es meiner Meinung nach sogar, den Zuschauer trotz aller Gewalt, Zerstörung und Düsternis mit einer optimistischen Botschaft nach Hause zu schicken.
Fazit:
Der erste Teil des neuen "Star Trek" war in meinen Augen weder wirklich großartig noch besonders schlecht, sondern einfach nur ein durchschnittlicher Star-Trek-Film. "Into Darkness" ist im Vergleich dazu schon eine deutliche Verbesserung, möglicherweise auch deshalb, weil man nun schon ungefähr weiß, was man von den neuen Filmen erwarten kann und was nicht. Wer den ersten Teil durchschnittlich oder besser fand, kann sich daher, denke ich, auch den zweiten Teil bedenkenlos ansehen und sich schlimmstenfalls für zwei Stunden gut unterhalten lassen. Wer hingegen schon mit dem ersten Teil absolut nichts anfangen konnte und sich wünscht, dass die Krenim ihn aus der Zeitlinie löschen würden, der sollte sich das Geld für die Kinokarte besser sparen und in die Blu-ray-Version von TNG investieren.
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29.05.2013, 04:35
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Habe den Film nun auch gesehen. Hatte vorher zu Hause nochmal den ersten auf DVD geguckt, um die Erinnerung aufzufrischen. Im direkten Vergleich muss ich leider sagen, dass ich den ersten insgesamt einfach charmanter und besser fand. Der zweite hat sich für meinen Geschmack zu sehr angestrengt, ernster und ein "echter" Star Trek Film zu sein. Während es nicht uninteressant ist, bekannte Abläufe in veränderter Form im Paralleluniversum zu sehen, würde ich mich doch mehr über neues Material und weniger Remake-Elemente freuen.
Nichtsdestotrotz hat der Film mich unterhalten. Der Soundtrack war wieder super! Gute Action, schwächere Gags als im ersten Film, besserer Gegenspieler. Handlung vorhersehbar aber in Ordnung. Ich weiß nur nicht so recht, was ich von diesem neuen Spock halten soll.
Fazit: Eigentlich ein guter Unterhaltungsfilm, aber der erste Teil hat bei mir die Messlatte scheinbar zu hoch angesetzt
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Dinock
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Dinock
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